Die Moxibustion, kurz genannt Moxa, ist ein wichtiger Bestandteil der Chinesischen Medizin und kommt häufig in Kombination mit Akupunktur in meiner Praxis zum Einsatz.
Das Wort Moxibustion stammt aus dem Japanischen und beschreibt den Prozess des Verbrennens von getrocknetem Beifuß.
Es gibt unterschiedliche Arten der Moxibution, welche verschiedene therapeutische Effekte haben:
Bei der Indirekten Moxibustion wird ein Moxakegel geformt. Dieser wird auf eine Ingwerscheibe auf einem Akupunkturpunkt plaziert und abgebrannt. Die Wärme soll gut zu spüren sein; wenn es zu heiß wird, wird dieser entfernt. Der Vorgang wird je nach Erkrankung drei bis fünf Mal wiederholt. Wahlweise wird vorgefertigtes Moxa auf einen Punkt geklebt.
Auch das Behandeln mit der Moxazigarre oder die warme Nadel sowie der Moxakasten zählen zu der indirekten Moxibustion.
Indirektes Moxa wird bei allen Zuständen verwendet, welche eine Kälte als Ursprung haben – dies kann Erbrechen und Durchfall sein, eine Erkältung oder eine Verletzung eines Muskels. Die Ursache von Beschwerden werden in einem ausführlichen Gespräch sowie durch die Zungen- und Pulsdiagnose erschlossen.
In der Chinesischen Therapie gibt es auch den Ansatz, Hitze mit Hitze zu behandeln. Deshalb kommt indirektes Moxa auch bei Hautausschlägen zum Einsatz. Wichtig hierbei ist es, Kontraindikationen abzuklären.
Die Moxazigarre ist getrockneter Beifuß, in Papier eingerollt. Mit der Moxazigarre kann sowohl auf einem größeren Areal mehrer Akupunkturpunkte wie auch sehr punktuell gearbeitet werden.
Die Wirkung ist wärmend, stärkend und Kälte vertreibend.
Bei einem akuten Herpes Zoster kommt wiederum der Ansatz „Hitze mit Hitze“ zum Einsatz. Zusätzlich zur Akupunktur wird dieser mit einer Moxazigarre behandelt.
Bei der warmen Nadel wird auf eine bereits gesetzte Akupunkturnadel eine aus Moxa geformte Kugel auf die Nadel gesetzt und verbrannt. Die sanfte wärme geht durch die Nadel direkt in den Punkt und hilft bei chronischen Schwächezuständen sowie bei Kältemustern.
Der Moxakasten kommt zum Einsatz, wenn eine ganze Auswahl oder Region von Punkten gestärkt oder gewärmt werden soll. In einem speziellen Kasten mit Sieb wird das Beifußkraut verbrannt. Die Behandlung ist sehr wohltuend und wirkt sofort.
Eine weitere, weit verbreitete Art ist das Reiskornmoxa. Hier wird sehr feines Moxa in der Größe eines Reiskorns geformt und auf einen Punkt gesetzt. Kurz bevor die Glut die Haut berührt, wird es ausgedrückt. Dies erzeugt ein Gefühl wie bei der Akupunktur.
Reiskornmoxa wirkt auf der Blutebene und wird deshalb häufig bei Gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt. Auch bei einer Eisenmangelanämie kann man große Erfolge mit regelmäßiger Anwendung erzielen.
Wie bei allen Techniken und Punkten prüfe ich sorgfältig, ob Moxibustion indiziert ist oder ob Kontraindikationen bestehen.